Kampfkunst-Schule

Karlskron

Geschichte

 

Sosai Masutatsu Oyama

*27.07.23 + 26.04.94

Masutatsu Oyama, kurz Mas Oyama, war der Gründer der Vollkontakt-Karatestilrichtung Kyokushinkai.

Geboren wurde er unter dem Namen Choi Hyung Yee, bevorzugte jedoch den Namen Choi Bae Dal, weil das Wort Bae Dal Koreaner bedeutet und somit seine koreanische Abstammung betont.

Oyama lebte in jungen Jahren auf dem Gehöft seiner Schwester in der Mandschurei. Sein Studium der Kampfkünste begann er bereits mit 9 Jahren und lernte zuerst von einem Arbeiter auf dem Hof.

Mit 15 Jahren schloss er sich der japanischen Armee an, in der Hoffnung, Kampfpilot zu werden. Er begab sich nach Japan, um dort seine Zukunft zu gestalten, inspiriert durch General Ishihara Kanji, der gegen die japanische Invasion der asiatischen Nachbarn opponierte und deshalb von ranghöheren Mitgliedern aus der Japanischen Armee entlassen wurde.

Oyama widmete sich dem Shotokan-Karate und mehreren verschiedenen Kampfkünsten und zog sich in die Berge zurück, um dort alleine zu trainieren. Angeblich soll er sich eine Augenbraue abrasiert haben, damit er den Berg Chiba, auf dem er trainierte, nicht verlassen konnte. Er soll dort vierzehn Monate verbracht haben und danach zum Verlassen des Berges gezwungen gewesen sein, da seine Gönner ihm weitere Unterstützung versagt haben.

Als er Monate später die nationalen Japanischen Meisterschaften gewonnen hatte, kehrte er in die Berge zurück. Dieses mal jedoch auf den Berg Kiyosumi, da er sein ursprüngliches Ziel, drei Jahre in der Einsamkeit zu trainieren noch nicht erreicht hatte. Die Aussagen für seinen Aufenthalt in den Bergen wurden immer wieder von Oyamas Anhängern bekräftigt. Er selbst jedoch hat diese Umstände niemals persönlich bestätigt.

1953 eröffnete Mas Oyama sein eigenes Dojo in Tokyo, das den Namen „Oyama Dojo“ trug. Er reiste in Japan und der Welt umher, um Kampfkunstvorführungen zu geben, in denen er bis zu 500kg schwere Stiere mit bloßen Händen bekämpft und getötet haben soll.

Sein Dojo trainerte zuerst im Freien auf einer leeren Parzelle und zog drei Jahre nach der Gründung, also im Jahre 1956, in eine Ballettschule um.

Seine Lehren entwickelten bald einen Ruf als harte, intensive und praxisorientierte Kampfschule, die in einer Zeremonie 1957 „Kyokushin“ bzw. „Kyokushinkai“ getauft wurde.

Da das Dojo immer mehr Ansehen für sich beanspruchte, wuchs auch die Zahl der Schüler stetig an. Diese kamen aus dem japanischen In- und Ausland, um bei Oyama zu trainieren. Viele der späteren Oberhäupter der heutigen Organisationen, die aus dem Kyokushin hervorgegangen sind, begannen ihr Training in dieser Zeit.

1964 zog Oymas Dojo in ein anderes Gebäude um, das von da an als Hombu Dojo und Welthauptquartier seiner Schule diente. In diesem Zusammenhang gründete er auch die „Internationale Karate Organisation Kyokushinkai“ (IKO oder IKOK), um die vielen Schulen, die zu diesem Zeitpunktk seinen Stil lehrten, zu organisieren.

Nachdem er dem Kyokushinkai damit einen formalen Rahmen gegeben hatte, führte Oyama die Organisation in eine weitere Phase des Wachstums: Er selbst und die von ihm sorgfältig ausgewählten Ausbilder zeigten großes Geschick, wenn es darum ging, die Stilrichtung zu vermarkten und neue Verbandsmitglieder zu gewinnen. Wenn Oyama einen Dozenten ausgewählt hatte, würde dieser ein Dojo in einer anderen Stadt eröffnen und dort öffentliche Vorführungen abhalten, z.B. in städtischen Turnhallen, der örtlichen Polizeischule, einem Park, in Schulen oder anlässlich von Festen, wodurch er schnell eine Zahl von Schülern für sein neu gegündetes Dojo gewinnen konnte.

Danach verließ man sich auf die Mundpropaganda in der näheren Umgebung zur Schaffung einer engagierten Stammschülerschaft.

Oyama sandte auch Ausbilder ins Ausland, z.B. in die Vereinigten Staaten und nach Brasilien, wo Kyokushin auf die gleiche Art verbreitet wurde.

Eine weitere Methode zur Verbreitung seines Stiles waren die von ihm ausgerichteten stiloffenen Karate-Weltmeisterschaften.

Bis zu seinem Tod baute Oyama seine IKOK mit Sitz in Tokyo zu einem der weltweit größten Kampfkunstverbände aus, mit Niederlassungen in mehr als 120 Ländern und mehr als 10 Millionen eingetragenen Mitgliedern.

In Japan wurden Bücher von und über ihn verfasst, abendfüllende Spielfilme schilderten farbenfroh seine Lebensgeschichte und auch ein Manga erzählt von seinen (angeblichen) Abenteuern.

Oyama starb im Alter von 71 Jahren, am 26.04.94 – obwohl Nichtraucher – an Lungenkrebs.

Trotz seines Todes wird die Kampfsportart Kyokushinkai immer noch in allen Teilen der Welt gelehrt.